Kinetobarische Effekte als mögliche Basis für neuartige
Antriebsprinzipien
von W.Peschka, DFVLR Institut für Energiewandlung und elektrische
Antriebe, Stuttgart
"Entnommen" der Zeitschrift Raumfahrtforschung Heft 2 / 1974,
S.66-72
Inhalt
- Einleitung
- Prinzip des Experimentes
- Beschreibung
der Drehwaage und der Meßanordnung
- Durchgeführte Versuchsarbeit
- Versuchsergebnisse
- Folgerungen
hinsichtlich dynamischer Wirkungen
- Folgerungen
im Hinblick auf neuartige Informationsübertragung
- Zukünftiges Programm
- Zusammenfassung
1. Einleitung
Im folgenden wird über Versuchsergebnisse
berichtet, deren experimenteller Befund völlig eindeutig ist,
deren Erklärung bzw. Zurückführung auf bekannte Phänomene
bisher nicht gelungen ist. Der Gedanke und die Ausführung derartiger
Untersuchungen stammen ursprünglich von R.G. ZINSSER (658 Idar-Oberstein
[neu: 55743], Oberstweiler 14), der im Laufe zehnjähriger sorgfältiger
experimenteller Arbeiten bemerkenswerte Ergebnisse erzielt hat. Dabei
soll das Auftreten dynamischer Effekte also Kraftwirkungen an entsprechenden
Proben festgestellt worden sein. Wir wurden gebeten, eine experimentelle
Prüfung dieses Sachverhaltes durchzuführen. Zunächst
erschien die experimentelle Prüfung relativ einfach. Im Verlauf
der Arbeiten zeigte es sich jedoch, daß die Ausschaltung äußerer
Störeinflüsse derartig schwierig war, daß nunmehr
erst nach drei Jahren Arbeit diese dynamischen Effekte als gesichert
gelten können. Hierbei handelt es sich im wesentlichen um statistische
Aussagen aufgrund von Auswertungen anhand einer großen Anzahl
durchgeführter Versuche. Die Aussicht, hier möglicherweise
einem neuen Phänomen, welches bisher unbekannte Kraftwirkungen
auf Körper ausüben kann, gegenüber zu stehen was Anwendungen
in der Raumfahrt denkbar machen könnte -, bot Anlaß und
Berechtigung, diese Arbeiten in entsprechendem Rahmen, zumindest bis
zur Klärung des weiteren experimentellen Tatbestandes, fortzuführen. |
2. Prinzip des Experimentes
Es wurden Proben benützt, die im wesentlichen
Schwingkreiselemente, also Induktivitäten und Kapazitäten,
oder aber hochfrequente Leitungsbauelemente wie beispielsweise Viertelwellenleitungen
darstellen (BILD 1 ). Diese Schwingkreise bzw.
Leitungsbauelemente befinden sich in Wasser (Leitungswasser oder entsalztes
Wasser). Diese Anordnung bildet mit dem dazu gehörigen Behälter
als Isoliermaterial die Probe. Es zeigte sich, daß hierbei nicht
ausschließlich Wasser zur Erzielung dieser Effekte erforderlich
ist. Der Vorteil in der Verwendung von Wasser liegt in seiner großen
Dielektrizitätskonstante, wodurch relativ kleine Abmessungen
der Proben unter Berücksichtigung der zur Verwendung gelangenden
Frequenzen und Wellenlängen möglich werden. Neben anderen
Erscheinungen, auf welche in diesem Rahmen nicht eingegangen werden
kann, zeigen diese Proben nun bei induktiver oder kapazitiver Einkopplung
von Hochfrequenzenergie dynamische Wirkungen. Die Proben unterliegen
also Kraftwirkungen. Zum Nachweis derartiger dynamischer Wirkungen,
die bei unseren Versuchen relativ klein waren (Kräfte im Gebiet
von 1 bis 10 dyn), wird die Probe auf einer Drehwaage entsprechender
Empfindlichkeit gelagert. Diese Versuchsanordnung wurde nicht von
uns entwickelt, sondern in wesentlich verbesserter Form übernommen. |

Bild 1: Prinzip der verwendeten Proben |
3.
Beschreibung der Drehwaage und der Meßanordnung
Es wurde eine Drehwaage in bifilarer Aufhängung
(um Materialeinflüsse der Aufhängedrähte auszuschließen)
benutzt (BILD 2, 3). Das Material der Drehwaage sowie sämtlicher
verwendeter Teile ist nicht ferromagnetisch oder paramagnetisch, sondern
besteht im wesentlichen aus Aluminium und Messing. Die Aufhängung
ist aus 0,3 mm Edelstahldraht. Die gesamte Drehwaage befindet sich
in einem Gehäuse, um Einwirkungen äußerer Luftströmungen
auszuschließen. Elektrostatische Einflüsse, magnetische
Einflüsse sowie Luftbewegung haben bei entsprechender Anordnung
nachweislich keine störende Wirkung, welche die Größenordnung
des zu erwartenden Effektes erreicht. Dies konnte nach einer langen
Reihe von umfangreichen Versuchen nachgewiesen werden. Die Auslenkung
der Drehwaage wird über Beleuchtungseinrichtung, Drehspiegel
und Schreiber registriert. Der Schreiber trägt hierbei eine Photozellenanordnung,
mittels der er dem Lichtstrahl nachgeführt wird. Der Lichtweg
beträgt 7 m. Die Empfindlichkeit der Drehwaage bezogen auf den
Schreiber beträgt bei 7 m Lichtweg 25 dyn cm/cm. Die Drehwaage
war durch Öl und Dämpferflügel aperiodisch gedämpft.
Die ungedämpfte Eigenschwingungszeit beträgt 120 s. |
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Bild 2:
P = Probe
G = Gewicht
S = Drehspiegel
D = Öldämpfung
L = gelenkige Aufhängung
B = Schreiber (in Nachfolgeschaltung)
s = Lichtweg (7 m)
A = Lichtquelle |
Die Einkopplung von Hochfrequenz erfolgte kapazitiv
über Luftkondensatoren auf die auf der Drehwaage befindliche
Probe (in Einzelversuchen wurde auch induktiv eingekoppelt) [4]. Die
HF-Spannungen betrugen bis etwa 10 V effektiv. Die Leistungen lagen
im Bereich von 20 Mikrowatt bis einige 100 Milliwatt. Zur Hochfrequenzerzeugung
wurde ein Gegentakt-Oszillator, der einen Gegentakt- Leistungsverstärker
aussteuern konnte verwendet. Im allgemeinen wurde jedoch der Endverstärker
nicht benützt, sondern nur der Anteil an Hochfrequenz, welcher
vom Oszillator über die Gitteranodenkapazität des Endverstärkers
in die Versuchsanordnung gelangte (Spannungsdämpfungsfaktor etwa
100 bis 200). Die volle Leistung des Gegentaktverstärkers bei
voller Aussteuerung beträgt 20 bis 50 Watt. Bei Verwendung der
Leistungsendstufe konnte jedoch bei den bisher durchgeführten
Experimenten zunächst keine weitere Steigerung der Effekte festgestellt
werden (Sättigungserscheinung). Demzufolge wurde ein Großteil
der Versuche ohne Leistungsverstärker und daher mit sehr geringem
Leistungsniveau gefahren Die Frequenzmessung erfolgte mit achtstelligen
digitalen Frequenzzählern. |
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Bild 3: Ansicht der Drehwaage von schräg
oben. Ein Teil der Verkleidung ist hierbei entfernt. Man
erkennt die Dämpfungsvorrichtung sowie das zur Eichung dienende
Spulenpaar. Dieses Spulenpaar erzeugt ein Magnetfeld, welches
ein bekanntes Drehmoment auf eine weitere, an der Waage befestigte,
stromdurchflossene Spule ausübt. |
4. Durchgeführte
Versuchsarbeit
Zunächst wurden zwei im Jahre 1970 fertiggestellte Drehwaagen
ausgedehnten Null-Läufen unterzogen. Es konnte keine Koinzidenz
mit Temperaturschwankungen und Gebäudebewegungen (kontrolliert
mit einer elektronischen Libelle auf Bogensekunden genau) festgestellt
werden. Ebenfalls sind elektrostatische Effekte auszuschließen
(Besprühen der behandelten Isolierteile mit Hochspannung aus
einem 15 Kilovolt- Transformator führte nach entsprechenden
Modifikationen zu keinerlei Effekten mehr). Ferner ist kein Einfluß
äußerer statischer Magnetfelder feststellbar. Zu diesem
Zweck wurde die gesamte Anordnung mit einem Spulensystem umgeben,
mit dem ein Magnetfeld bis etwa zum Hundertfachen der Horizontalintensität
des erdmagnetischen Feldes erzeugt werden konnte. Es war kein Einfluß
auf die Drehwaage feststellbar.
Untersuchungen über den Einfluß von Luftbewegungen auf
Ausschläge der Drehwaage zeigten, daß vor allem thermische
Turbulenz einen Einfluß haben kann, wenn die Drehwaagenverkleidung
ein zu großes Volumen besitzt. Nach längeren Versuchen
wurde schließlich eine aus Holz bestehende Verkleidung, welche
die Drehwaage in möglichst geringem Abstand umgibt, gewählt,
wodurch bei der bestehenden Empfindlichkeit der Drehwaage der Einfluß
dieser Luftturbulenzen praktisch völlig eliminiert werden konnte.
Es ist überdies zu bemerken, daß sich diese Drehwaage
als bemerkenswert zuverlässiges Meßinstrument erwiesen
hat. Es verbindet die Eigenschaften, wie hohe Empfindlichkeit gegenüber
der Meßgröße, mit sehr geringer Empfindlichkeit
gegenüber äußeren mechanischen Störungen in
ähnlicher Weise wie etwa ein Galvanometer. Es ist ferner interessant
festzustellen, daß die Empfindlichkeit der Drehwaage etwa
um einen Faktor geringer ist wie diejenige
der Drehwaagen 1. und 2. Art nach Eötvös, die aus diesem
Grund nurmehr im Hochvakuum zu einwandfreier Funktion gebracht werden
können.
Nachdem nach diesen Vorbereitungsarbeiten die Null-Läufe der
Drehwaagen sichergestellt waren und die 2. Drehwaage in Koinzidenzanordnung
in einem anderen Teil des Gebäudes untergebracht war, wurde
mit der Versuchsdurchführung begonnen. Es wurde entlüftetes
Wasser - vornehmlich Leitungswasser -, aber auch entsalztes Wasser
von Raumtemperatur in die Probe unter Benützung einer Wasserstrahlpumpe
eingeführt. Das Wasser verblieb in der geschlossenen Probe
während einer gesamten Versuchsperiode - im allgemeinen 4 bis
6 Wochen. Die Probe wurde zunächst auf die Drehwaage gesetzt
und zusätzliche Null-Läufe gefahren. Sie waren einwandfrei
und entsprachen den üblichen Erwartungen. Dann wurde die Probe
durch Hochfrequenzeinspeisung (Dauer im allgemeinen ca. 1 bis 2
Minuten) aktiviert. In einigen Fällen wurde diese Aktivierung
mehrmals in Pausen von einigen Minuten wiederholt. Die eingespeiste
Leistung betrug im allgemeinen etwa 20 Mikrowatt bis 100 Milliwatt.
Im Verlauf von drei Jahren wurden etwa über 200 Versuche durchgeführt.
Die meisten dieser Versuche wurden nach etwa zwei Tagen abgebrochen.
Etwa 12 Versuche wurden über längere Zeit (6 bis 8 Wochen)
durchgeführt. Bei allen diesen Versuchen war die zweite Drehwaage
lediglich mit Ballast versehen im Betrieb. Es konnte niemals Koinzidenz,
etwa mit Gebäudeschwingungen, tektonischen Vorgängen usw.
festgestellt werden. Auch Gezeiteneinflüsse, wie sie etwa bei
den Drehwaagen nach Eötvös auftreten können, kommen
hier wegen vergleichsweise wesentlich geringerer Empfindlichkeit
der Anordnung nicht in Betracht.
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Bild 4: Typischer stationärer Versuchsaufbau
Man erkennt im Vordergrund rechts die Probe, in welche kapazitiv
Hochfrequenz über ein Anpaßglied eingespeist wird.
Im Hintergrund entsprechende Geräte zur Erzeugung und Messung
geeigneter Hochfrequenz. Dieser staionäre Versuchsaufbau
dient lediglich zur Messung der Hochfrequenzeigenschaften der
Probe. Beim aktiven Versuch befindet sich lediglich die Probe
auf der Drehwaage, während die Einspeisung der Hochfrequenz
kapazitiv erfolgt. Die elektrostatische Kraftwirkung der Kondensatorplatten
ist dabei um zwei Größenordnungen kleiner als der kinetobarische
Effekt und kann daher vernachlässigt werden. |
5. Versuchsergebnisse
Die Versuchsergebnisse können wie folgt wiedergegeben
werden:
- Einspeisung von geeigneter Hochfrequenzenergie auf bestimmte
Proben hat Kraftwirkungen auf die Probe zur Folge. Die von uns
mit einer speziellen Drehwaage gemessenen Kräfte lagen im
Bereich von 10 dyn (BILD 5, 6). Es ist anzunehmen, daß weit
größere Kraftwirkungen auftreten können, wie aus
Meßprotokollen von R. G. ZINSSER hervorgeht, wonach von
ihm in seltenen Fällen Kraftwirkungen bis zu 1500 dyn über
mehrere Stunden beobachtet wurden. Die zur Verwendung geeigneten
Frequenzen müssen genau eingehalten werden. Sie die vermutlich
diskret verteilt sind und ein Ansprechen der Probe zur Folge haben
können. Die genaue Einhaltung der jeweiligen Frequenzen ist
erforderlich. Die verwendeten Frequenzen lagen im Bereich von
30 bis 40 MHz, 120 bis 130 MHz, 200 bis 350 MHz. Bei einer Sinuseinspeisung
konnten keine dynamischen Effekte nachgewiesen werden. Anscheinend
sind Oberwellenanteile erforderlich. Einspeisung von Hochfrequenzenergie
mit einem grid-dip-Meter, etwa bei Bestimmung von Resonanzfrequenzen,
ergab ebenfalls Effekte
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Bild 5: Typische Kurzzeiteffekte als Folge
von Hochfrequenzeinspeisung.Der Abstand von der Null-Linie
entspricht Auslenkungen der Drehwaage. Zum Vergleich ist oben
ein Null-Lauf der Drehwaage angegeben. Die Hochfrequenzeinspeisung
erfolgte teils über einen entsprechenden Oszillator, teils
über einen entsprechenden Oszillator, teils über ein
Grid- dipmeter (GD). Die vierte Reihe gibt den Einfluß äußerer
Störquellen auf die aktivierte Probe wieder (Leuchtstoffröhren,
Funken). |
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Bild 6: Typische Kurzzeiteffekte als Folge
von Hochfrequenzeinspeisung. GD bedeutet Einspeisung über
ein Grid-dipmeter; die Zahlen daneben sind Frequenzangaben. Auch
der maximale Wert der eingespeisten Leistung (mW, 5W) ist angegeben.
M bedeutet zusätzliche Überlagerung eines magnetischen
Gleichfeldes vom hundertfachen Betrag der Horizontalintensität
des erdmagnetischen Feldes (Z-Ti ist eine Probenbezeichnung).
Auch die absolute Empfindlichkeit der Drehwaage (dyncm/cm) ist
angegeben. Die kurzen vertikalen Striche der Meßkurven sind
Zeitmarken (Abstand 1 Stunde) mit entsprechenden Angaben der Tageszeit.
Interessant ist ein Vergleich der Meßkurven in der untersten
Reihe mit den übrigen Meßkurven. Im Gegensatz zu den
anderen Meßkurven befand sich die Probe bei den in der letzten
Reihe dargestellten Meßergebnissen in der Mitte der Drehwaage
unterhalb der bifilaren Aufhängung und nicht wie sonst an
dem einen Ende des Waagebalkens. Trotz Aktivierung sind in der
untersten Reihe gegenüber vorher praktisch keine Auslenkungen
vorhanden, was auf eine Kraftwirkung und nicht etwa auf eine Drehmomenteinwirkung
hinweist. |
- Die Kraftwirkungen konnten nicht auf bekannte Wechselwirkungen
mit elektrischen oder magnetischen Feldern oder auf äußere
Störeinflüsse wie Luftbewegung, Erwärmung,
Gebäudeerschütterungen usw. zurückgeführt
werden. Es handelt sich im Rahmen der bisherigen Ergebnisse
um ein neuartiges Phänomen.
- Die Kraftwirkungen halten auch nach Abstellen der hochfrequenten
Energiezufuhr an und zeigen einerseits kurzperiodischen (ca.
2 Stunden) und andererseits langperiodischen Charakter (Tage)
(BILD 8, 9).
- Die eingespeiste Hochfrequenzleistung lag im Gebiet von
maximal bis zu etwa 100 Milliwatt, die Dauer der Einspeisung
maximal bis zu 5 Minuten. Erwärmungseffekte der Probe
sind damit ausgeschlossen.
- Derartige "aktivierte" Proben reagieren dynamisch
auf schwächste kurzzeitige äußere Hochfrequenzeinwirkungen,
beispielsweise das Einschalten von Leuchtröhren, "Verbraten"
von Schichtwiderständen, Funkentladungen in größerer
Entfernung, Hochfrequenzoszillatoren, welche sich nicht im
Versuchsraum befinden, sowie auf Blitze. Die damit zusammenhängenden
Effekte, die im wesentlichen Ausschläge mit Zeitdauer
von 1 bis 2 Stunden zur Folge haben, machen natürlich
eine einwandfreie Versuchsausführung sehr schwierig,
da mit den vorhandenen Mitteln eine vollkommene Abschirmung
gegenüber äußeren Hochfrequenzstörungen
nicht möglich war. Der Einfluß dieser äußeren
hochfrequenten Störungen kann also ebenfalls wie die
bewußte Einkopplung von Hochfrequenzenergie zu dynamischen
Effekten Anlaß geben. Der Einfluß dieser äußeren
Hochfrequenzstörungen kann bereits bei derartig geringem
Störniveau erfolgen, daß unter Umständen die
Anwesenheit von Personen im Versuchsraum bereits ausreichend
ist, um bei vorherigen aktivierten Proben auf der Drehwaage
Ausschläge bis zu etwa 2 Stunden Dauer hervorzurufen.
Es konnte dabei kein Einfluß äußerer, durch
die Anwesenheit von Personen bedingten Störungen nachgewiesen
werden, wie beispielsweise Erwärmung der Luft durch eintretende
Personen, Luftbewegungen, Bodendurchbiegungen usw. Es ist
daher anzunehmen, daß das von Lebewesen ausgesandte
Hochfrequenzfeld, welches bis ins Mikrowellengebiet reichen
kann, für diesen Einfluß verantwortlich gemacht
werden muß.
- Bei aktivierten Proben treten ferner Langzeiteffekte auf.
Die Drehwaage macht periodische Ausschläge mit einer
Zeitdauer von etwa 12 Stunden, denen weitere Kurzzeiteffekte
überlagert sind, die möglicherweise von äußeren
hochfrequenten Störquellen stammen (BILD 8, 9). Die langperiodischen
Ausschläge sind vermutlich auf die Sonnentätigkeit
oder auf "Spherics" zurückführbar. Der
Einfluß des sichtbaren Sonnenlichts ist jedoch auszuschließen,
da der Versuchsraum nach außen stets vollständig
abgedunkelt ist, so daß nur der im Radiobzw. Mikrowellengebiet
befindliche Anteil der Sonnenstrahlung und der Atmosphäre
dafür infrage kommt. Diese Langzeiteffekte klingen mit
Zeiten von etwa 1 bis 2 Monaten ab.
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Bild 7: Tabelle von spezifischen Impulsen
für verschiedene Antriebsverfahren |
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Bild 8: Typische Langzeiteffekte mit überlagerten
Kurzzeiteffekten. Im Vergleich sind Null-Läufe der
Drehwaage (strichlierte Kurven) sowie auf den Tag genau ein Jahr
später Läufe mit bereits vor längerer Zeit aktivierten
Proben aufgetragen. Man erkennt deutlich langperiodisches Verhalten
(die Zahlenangaben oben bedeuten die Tageszeit) mit kurzperiodischen
Überlagerungen. Im Vergleich ist in der untersten Reihe der
Einfluß einer simulierten Störung auf die Drehwaage
aufgetragen. Das Wasser der Probe wurde über einen Heizwiderstand
mit 50 W Leistung bis zu einer Temperatur von 800°C aufgeheizt.
Die Stromzufuhr erfolgte über Goldstreifen von 20 5m Stärke. |
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Bild 9: Typische Langzeiteffekte mit
überlagerten Kurzzeiteffekten. Die Kurzzeiteffekte
sind teils durch beabsichtigte hochfrequente Energiezufuhr (3.
und 5. Reihe von oben), teils durch den Einfluß äußerer
hochfrequenter Störungen entstanden (2. und 4. Reihe von
oben). |
6. Folgerungen
hinsichtlich dynamischer Wirkungen
Wenngleich die bisher nachgewiesenen Kräfte noch nicht die Größenordnung
erzielt haben, wie sie etwa bei elektrischen Triebwerken auftreten, so
bietet das Vorhandensein derartiger, bisher unbekannter Kraftwirkungen,
für die eine sinnvolle Übereinstimmung mit den Axiomen der Mechanik
erst gefunden werden muß, Anlaß genug für weitere Untersuchungen
- auch im Hinblick auf neue, sehr unkonventionelle Antriebsprinzipien.
Beispielsweise konnte an Proben, die 120 s einem Hochfrequenzfeld mit
einem Energiefluß von etwa 1 Milliwatt ausgesetzt waren, Kraftwirkungen
zwischen 5 und 10 dyn über 2 Stunden beobachtet werden. Dem entspricht
ein gespeicherter Impuls von 3,6*10e4 bzw. 7,2*10e4 s oder auf die eingespeiste
Energie bezogen ein gespeicherter Impuls von 3.6*10e4 bzw. 7.2*10e4 s
oder auf die eingespeiste Energie bezogen ein gespeicherter Impuls von

(vgl. BILD 7). Dieser Wert übertrifft denjenigen konventioneller
Antriebsverfahren um mehrere Zehnerpotenzen (BILD 7). Diese Tatsache bietet
Anlaß genug, dieses Phänomen weiter zu untersuchen. Selbstverständlich
muß versucht werden, die Frage zu beantworten, inwieweit dieses
Phänomen sich auf bekannte physikalische Effekte zurückführen
läßt. Eine sorgfältige Analyse aller Möglichkeiten
zeigt jedoch, daß bisher noch kein physikalischer Effekt bekannt
ist, der zur Erklärung dieses Phänomens herangezogen werden
kann. Ursprünglich wurde versucht, diese dynamischen Effekte durch
Drehmomente zu erklären, die durch Spin-Umklapp-Prozesse (Veränderung
des Drehimpulses) - beispielsweise bei Kern-Spin-Resonanz bzw. Dipol-Dipol-Resonanz
- hervorgerufen werden. Bei Gültigkeit dieser Hypothese würde
durch Zufuhr von Hochfrequenzenergie bei Vorliegen entsprechender Resonanzfrequenzen
in der Probe eine Spin-Orientierung auftreten, die mit entsprechender
Relaxationszeit abgebaut wird und zufolge der Drehimpulsänderung
Drehmomente und damit dynamische Effekte auf die Probe ausüben würde.
Damit wären Verbindungen zur Kern-Spin-Resonanz gegeben. Die genaue
Untersuchung der Effekte hat aber gezeigt, daß K r ä f t e
und nicht D r e h m o m e n t e vorliegen. Der Ausschlag der Drehwaage
ist nämlich von der Lage der Probe auf der Drehwaage abhängig,
was eindeutig das Vorliegen von Kräften beweist.
7.
Folgerungen im Hinblick auf neuartige Informationsübertragung
Obwohl die bisherigen experimentellen Ergebnisse unter Anlegung allerstrengster
Maßstäbe noch nicht als vollständig gesichert gelten können,
ergeben sich bemerkenswerte Hinweise auf daraus abzuleitende Entwicklungsmöglichkeiten.
Ferner lassen sich Grundlagen schaffen, die zur Basis eines zukünftigen
experimentellen und theoretischen Versuchsprogrammes dienen.
Zweifellos handelt es sich hier um einen elektromagnetischen Effekt, welcher
in Materie Veränderungen bewirkt. Diese Veränderungen sind über
längere Zeit hin in gespeicherter Form vorhanden und können
von dynamischen Effekten begleitet sein. Über die Natur dieser dynamischen
Effekte kann derzeit noch nichts ausgesagt werden. Zunächst wurde
versucht, diese dynamischen Effekte durch Drehmomente zu erklären,
die durch Spinumklapprozesse (Veränderung des Drehimpulses) - eben
bei Kernspinresonanz -.hervorgerufen werden. Bei Gültigkeit dieser
Hypothese würde durch Zufuhr von Hochfrequenzenergie und bei Vorliegen
entsprechender Resonanzfrequenzen in der Probe eine Spinorientierung auftreten,
die mit entsprechender Relaxationszeit im Verlauf von 1 bis 2 Stunden
abgebaut wird und zufolge der Drehimpulsänderung Drehmomente und
damit dynamische Effekte auf die Probe ausüben würde. Abschätzungen
zeigen jedoch, daß diese Hypothese aus verschiedenen, hier nicht
angeführten Gründen zu Widersprüchen führt und für
den vorliegenden Fall nicht anwendbar sein dürfte. Es steht derzeit
lediglich fest, daß die Drehwaage als Detektor für irgendwelche
Vorgänge dient, welche mit nahezu lächerlich geringen Hochfrequenzleistungen
ausgelöst werden können. Gerade die Möglichkeit, hier mit
außerordentlich geringen Leistungen Effekte zu erzielen, ist von
höchster Bedeutung. Das Auftreten dynamischer Effekte bei Vorliegen
äußerer Störquellen, die relativ weit von der Versuchsanordnung
entfernt sein können, zeigt, wie empfindlich diese Anordnung auf
derartige Hochfrequenzeinflüsse anspricht. Das ebenfalls festgestellte
Auftreten dynamischer Effekte bei Anwesenheit von Versuchspersonen im
Raum könnte möglicherweise durch das von Lebewesen erzeugte
äußerst schwache Hochfrequenzfeld erklärt werden. Die
hohe erforderliche Frequenzkonstanz läßt ferner darauf schließen,
daß in der Probe Resonanzvorgänge mit sehr geringer Halbwertbreite
ablaufen können (wie es ja auch bei Kernspinresonanz und Dipol-Dipolresonanz
in Flüssigkeiten und Gasen der Fall ist, wo Halbwertbreiten von einigen
Hertz durchaus realisiert sind). Dies legt den Schluß nahe, daß
zufolge dieser geringen Halbwertbreiten einerseits die Möglichkeit
besteht, mit außerordentlich geringen Hochfrequenzleistungen Effekte
zu erzielen, wenn nur die Frequenz genügend konstant gehalten wird.
Eine untere Grenze für die erforderliche Hochfrequenzleistung andererseits
ist gegeben, wenn die eingespeiste Hochfrequenzleistung den auf das Frequenzintervall
der Halbwertbreite entfallenden Anteil der thermischen Rauschleistung
größenordnungsmäßig erreicht. Bei Halbwertbreiten
von einigen Hertz sind die Leistungen von etwa 10e-20 Watt. Wenngleich
hiermit die dynamischen Wirkungen nicht erklärt werden können,
geben diese Überlegungen doch Hinweise dafür, weshalb die verwendete
experimentelle Anordnung auf äußere elektromagnetische Störeinflüsse
so empfindlich reagieren kann. Beispielsweise ist die Leistungsflußdichte
eines Senders von 1 Watt Sendeleistung in einer Entfernung von 10e5 km
= 10e-21 Watt/cm2, so daß Signalquellen unter diesen Umständen
noch auf außerordentlich große Entfernung wirken können.
Die Möglichkeiten, die sich hier für eine Informationsübertragung
ergeben können, gehen aus dem bisher Gesagten wohl unmittelbar hervor
und bedürfen keiner weiteren Andeutungen. Betrachtet man ferner die
Ausbreitung elektromagnetischer Energie unter den hier vorliegenden Bedingungen,
dann ergeben sich ebenfalls sehr interessante Aspekte. Normalerweise wird
die elektromagnetische Energie bei Ausbreitung in Materie absorbiert.
Dies geschieht einerseits in Isolatoren durch dielektrische Verluste und
andererseits in elektrischen Leitern durch Wechselwirkung von Elektronen
mit dem Kristallgitter.
Betrachten wir zunächst die Ausbreitung in Isolatoren (keine Verlustmechanismen,
die durch Leitungselektronen verursacht werden). In diesem Fall besteht
die Möglichkeit, daß in ähnlicher Weise wie beim Maser
Inversion von Besetzungszuständen vorliegen kann, was zusammen mit
der einfallenden elektromagnetischen Welle induzierte Emission und damit
einen kohärenten Verstärkungsmechanismus ermöglicht. Dies
kann zu einer Verringerung der bei der Ausbreitung auftretenden Dämpfungsverluste
(dielektrische Verluste) führen. Die Inversion der Besetzungszustände
könnte durch stets vorhandene Hochfrequenzenergie höherer Frequenz
zustande kommen (Pumpfrequenz). Bei Ausbreitung einer elektromagnetischen
Welle in Wasser beispielsweise würde dies bedeuten, daß zufolge
Absorption von geeigneter Hochfrequenzenergie, die entweder von der Sonne,
von Gewittertätigkeit oder anderer atmosphärischer Tätigkeit
oder aber auch von der weltweiten Verwendung elektrischer Energie stammen
kann, im Wasser Energiezustände in entsprechenden Inversion auftreten.
Wird nunmehr ein Hochfrequenzsignal mit geeigneter Frequenz in das Wasser
eingeleitet, so wäre es durchaus denkbar, daß durch induzierte
Emissionen die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen entsprechend dem
oben Gesagten über weite Entfernungen möglich wird. Die Intensität
der hochfrequenten elektrischen bzw. magnetischen Feldstärke kann
dabei außerordentlich gering sein - ja möglicherweise sogar
unterhalb des thermischen Rauschpegels liegen. Es ist dabei nur erforderlich,
daß die Halbwertbreite der mit der induzierten Emission verknüpften
Resonanzvorgänge entsprechend gering, d. h. die Lebensdauer der Inversionszustände
entsprechend hoch ist. Hieraus könnte sich eine Möglichkeit
ergeben, Signale und damit Informationen über weite Entfernungen
durch Wasser, möglicherweise sogar durch wasserführende Schichten
zu übertragen. Voraussetzung für eine wirkungsvolle Informationsübertragung
wäre jedoch ein geeignetes schmalbandiges Empfangssystem mit Bandbreiten
in der Größenordnung von einigen Hertz. Derzeit können
noch keine genauen Aussagen über die zur Übertragung erforderlichen
Frequenzen gemacht werden. Nach den bisherigen experimentellen Ergebnissen
können dieselben im Ultrakurzwellengebiet und möglicherweise
auch im Mikrowellengebiet liegen.
Auch die Ausbreitung elektromagnetischer Energie in metallischen Leitern
kann gegenüber der herkömmlichen Auffassung Modifikationen aufweisen,
wenn die Intensität des elektromagnetischen Feldes der Welle sehr
klein wird. Fällt beispielsweise eine elektromagnetische Welle mit
hoher Intensi.ät auf eine Metalloberfläche, dann werden die
freien Elektronen im Metall durch den elektrischen Feldvektor zum Mitschwingen
mit der Welle angeregt. Dieses Mitschwingen erfolgt bei großen Feldamplituden
kohärent, d. h. es besteht innerhalb größerer lokaler
Bereiche eine eindeutige Phasenbeziehung zwischen den schwingenden Elektronen.
Dies hat zur Folge, daß sich die durch die oszillierenden Elektronen
erzeugten elektromagnetischen Felder der einfallenden elektromagnetischen
Welle überlagern und diese durch Superposition auslöschen. Dies
ist letzten Endes der bekannte Skineffekt. Das Auslöschen durch Interferenz
wird gestört, wenn die eindeutige Phasenbeziehung zwischen den schwingenden
Elektronen gestört ist, was dann der Fall ist, wenn die Elektronen
durch Stöße Energie an das Gitter abgeben. Da diese Stoßprozesse
völlig irregulär verlaufen, wird die Kohärenz gestört,
so daß die Eindringtiefe beim Skineffekt mit zunehmender Wechselwirkung
der Leitungselektronen mit dem Gitter - also mit zunehmendem spezifischen
Widerstand des Materials - ebenfalls zunimmt.
Betrachten wir nun eine elektromagnetische Welle, wo der elektrische Feldvektor
dem Betrag nach so gering ist, daß der Energiezuwachs der Leitungselektronen
klein gegenüber der thermischen Energie der Elektronen ist. In diesem
Fall läßt sich zeigen*, daß hier ein andersartiges Verhalten
als beim normalen Skineffekt vorliegt. Bei Erklärung des Skineffektes
wird bekanntlich stets angenommen, daß die Energie der schwingenden
Elektronen groß gegenüber ihrer mittleren thermischen Energie
ist.
Bei Berücksichtigung der thermischen Energie der Leitungselektronen
ist eine größere Eindringtiefe als beim normalen Skineffekt
möglich. Diese Eindringtiefe ist durch die Thermalisierung der einfallenden
elektromagnetischen Energie durch Streuung an den Leitungselektronen gegeben.
Der Unterschied gegenüber dem gewöhnlichen Skineffekt ist nun
augenscheinlich. Beim Einfall einer elektromagnetischen Welle entsprechend
schwacher Intensität werden Elektronen zum Mitschwingen angeregt.
Diese Elektronenschwingungen stellen aber nur eine kleine Störung
der stochastischen Bewegung der Elektronen zufolge ihrer thermischen Eigenbewegung
dar. Auf diese Weise besteht keine Kohärenz zwischen den schwingenden
Elektronen, und eine Auslöschung der einfallenden Welle durch Interferenz
kann auf diese Weise nicht stattfinden, da sich diese Anteile der schwingenden
Elektronen zeitlich und räumlich gesehen ausmitteln. Hiermit soll
nur gezeigt werden, daß auch in metallischen Leitern durchaus die
Möglichkeit einer Ausbreitung elektromagnetischer Energie unterhalb
des Rauschpegels über größere Entfernungen möglich
ist. Dies würde bedeuten, daß sich elektromagnetische Energie
nicht auf so einfache Weise wie bisher angenommen durch metallische Leiter
vollständig abschirmen läßt. Im Rahmen des Skineffektes
ist natürlich eine Abschirmung möglich. Diese kann aber nur
bis zum Rauschpegel gehen. Innerhalb des Rauschpegels besteht durchaus
die Möglichkeit einer Ausbreitung von elektromagnetischer Energie.
Es ist einzusehen, daß diese Aspekte für die Übertragung
von Signalen und Informationen von größter Bedeutung sein können.
Die bisher geäußerten Gedanken und Möglichkeiten können
jedoch erst dann Bedeutung erlangen, wenn extrem schmalbandige Empfänger
für elektromagnetische Energie bekannt sind, welche auf extrem schwache
Signale unterhalb des thermischen Rauschpegels ansprechen können.
Diese Ergebnisse, die möglicherweise Zugänge in völlig
neuartige und noch nicht übersehbare Regionen menschlichen Wissens
eröffnen können, werden in ihrer Bedeutung noch gesteigert,
wenn man bedenkt, daß hier auch biologische Aspekte berücksichtigt
werden müssen. Die Erzeugung sowie Absorption von elektromagnetischer
Energie derart geringer Intensität im entsprechenden Frequenzbereich
ist auch in der Molekularstruktur der Zelle möglich und dürfte
bei der Evolution des Lebens eine nicht zu unterschätzende Rolle
gespielt haben. Berücksichtigt man in der UdSSR veröffentliche
Arbeiten auf diesem Gebiet, dann besteht die Möglichkeit einer Informationsübertragung
zwischen Zellen unter Benützung elektromagnetischer Wellen. Es zeichnet
sich hier die Entwicklung einer Wissenschaft im Grenzbereich zwischen
Physik, Psychologie und Biologie ab, der sicher in etwa 20 Jahren eine
zentrale Rolle zugewiesen sein wird.
8. Zukünftiges Programm
Ein zukünftiges Programm muß hier vor allem eine Sicherung
der experimentellen Ergebnisse unter Anwendung allerstrengster Maßstäbe
einschließen. Konkret gesprochen bedeutet dies die Anbringung der
Drehwaage im Hochvakuum, um Luftbewegungen auszuschließen, wobei
die Vakuumkammer gleichzeitig so weit wie möglich als Abschirmung
für äußere elektromagnetische Strahlung dient. Die Wiederholung
der bisher durchgeführten Versuchsreihe mit einer derartig verbesserten
Anordnung würde dann bei positivem Ergebnis die unanfechtbare Bestätigung
der beschriebenen Effekte bedeuten. Zusätzlich sind die Untersuchungen
über einen größeren Frequenzbereich als bisher auszudehnen.
Untersucht wurde der Frequenzbereich von etwa 30 Megahertz bis 1,4 Gigahertz.
Die in Abschnitt 5 angeführten Langzeiteffekte lassen einen starken
Einfluß von elektromagnetischer Strahlung der Sonne möglich
erscheinen. Demzufolge muß der untersuchte Frequenzbereich auf das
Mikrowellenspektrum der Sonne, d. h. bis etwa 20 Gigahertz, ausgedehnt
werden. Abgesehen von der Messung der dynamischen Effekte mit der Drehwaage
entspricht dies im wesentlichen der Anwendung von Hochfrequenzspektroskopie
mit entsprechenden Geräten und Nachweismethoden.
Dabei muß vor allem die Absorption von Hochfrequenzenergie in der
Probe selbst mit entsprechenden Methoden untersucht werden. Ferner muß
ein Empfänger für elektromagnetische Wellen zur Verfügung
stehen, der schwächste Signale aus dem thermischen Rauschen heraus
nachweisen kann. Ein derartiges Gerät kann unter Benützung der
Erkenntnisse auf dem Gebiet der Kernspinresonanzspektroskopie entwickelt
werden. Bekanntlich stellen bestimmte, in der Kernspinresonanzspektroskopie
verwendete Proben Resonanzsysteme mit Halbwertbreiten bis zu 1 Hertz hinunter
dar, wobei sich thermische Störungen, die eine Erhöhung dieser
Bandbreite bewirken würden, zeitlich und räumlich ausmitteln.
9. Zusammenfassung
Es wird über Arbeiten berichtet, die einem dynamischen Effekt zugrunde
liegen, der auftritt, wenn entsprechende wasserhaltige Proben Hochfrequenzfeldern
ausgesetzt werden. Im Rahmen der experimentellen Möglichkeiten konnten
dynamische Effekte sowie ein Einfluß schwächster äußerer
Störfelder auf diese Proben nachgewiesen werden. Die dynamischen
Wirkungen, deren experimenteller Befund völlig eindeutig ist, deren
Erklärung bzw. Zurückführung auf bekannte Phänomene
bisher nicht gelungen ist, entsprechen Kräften in der Größenordnung
von 1 bis 10 dyn. Die beobachteten Kraftwirkungen bauen sich bei Einkopplung
von Hochfrequenzenergie auf und können nach Abstellung der Energiezufuhr
anhalten. Zeitkonstanten bis zu 2 Stunden konnten dabei festgestellt werden.
Obgleich die bisher nachgewiesenen Kraftwirkungen noch nicht die Größenordnung
erreicht haben, wie sie etwa bei elektrischen Triebwerken auftreten, bietet
das Vorhandensein derartiger, bisher unbekannter Kraftwirkungen, für
die eine sinnvolle Übereinstimmung mit den Axiomen der Mechanik gefunden
werden muß, Anlaß genug für weitere Untersuchungen auch
im Hinblick auf sehr unkonventionelle Antriebsprinzipien.
Hervorzuheben ist dabei das äußerst geringe Leistungsniveau
(20 Mikrowatt bis einige 100 Milliwatt), welches diesen Effekt hervorrufen
kann. Die Frequenz der eingespeisten Hochfrequenzenergie muß außerordentlich
konstant gehalten werden, wenn Effekte erzielt werden sollen. Es bestehen
Hinweise darauf, daß es sich hierbei um charakteristische Eigenschaften
der Probe handelt. Ferner gibt es Hinweise, daß hierbei periodische
Signale nachgewiesen werden können, die im thermischen Rauschen untergehen.
Es wurde darauf hingewiesen, daß die Ausbreitung derartig schwacher
Hochfrequenzsignale sowohl in Isolatoren als auch in Leitern eine gegenüber
dem bisher Geübten abweichende Betrachtungsweise verlangt. Dies vor
allem deshalb, weil durch induzierte Emission ein Verstärkungsmechanismus
existieren kann, der eine Ausbreitung schwächster elektromagnetischer
Signale über weite Entfernungen ermöglichen kann. Hinsichtlich
der Ausbreitung schwächster elektromagnetischer Signale in Leitern
wurde darauf hingewiesen, daß hier ebenfalls gegenüber dem
bisher Bekannten abweichende Betrachtungsweisen erforderlich sind, weil
hier die durch das elektromagnetische Feld auf die Elektronen übertragene
Zusatzenergie klein gegenüber der thermischen Energie der Elektronen
ist. Dadurch ist eine völlige Abschirmung elektromagnetischer Energie,
wie sie bei Verwendung von Metallen allgemein angenommen wird, nur bedingt
möglich.
Auf die Aspekte, die sich hinsichtlich der Bedeutung elektromagnetischer
Energie bei biologischen Prozessen ergeben, wurde hingewiesen.
Obwohl die bisherigen experimentellen Ergebnisse bei Anlegung allerstrengster
Maßstäbe noch nicht als vollständig gesichert gelten können,
ergeben sich bemerkenswerte Hinweise auf daraus erwachsende Konsequenzen.
Zweifellos handelt es sich um ein Phänomen, bei dem durch Zufuhr
von elektromagnetischer Energie Veränderungen in Materie bewirkt
werden, welche über längere Zeit latent vorhanden sind und dynamische
Effekte zur Folge haben können, wobei Gravitationswechselwirkung
nicht auszuschließen ist.
Derzeit bleibt die Frage unbeantwortet, ob die hier geschilderten Phänomene
eine Erweiterung unseres physikalischen Weltbildes zur Folge haben können.
Die einzige Möglichkeit, hier zu weiteren Aussagen zu gelangen, besteht
darin, mehr Versuchsergebnisse zur Verfügung zu haben.
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